Lebensmittel müssen frei von jeglichen chemischen Schadstoffen sein. Doch was wäre, wenn sich die gefährlichen chemischen Substanzen nicht in den Lebensmitteln selbst, sondern in deren Verpackung befinden? Die Vebraucherorganisation Foodwatch meldet nun bedenkliche chemische Spuren in Papierkartons von Reis, Linsen, Erbsen und ähnlichen Nahrungsmitteln gefunden zu haben. Sie verlangt, künftig umfassendere gesundheitliche Prüfungen von Verpackungen aus Altpapier durchführen zu lassen.
Bedenkliche Minerölspuren in Verpackungskartons nachgewiesen
Bei einer kürzlich veranlassten Stichprobe wurden in 9 von insgesamt 42 getesten Produkten gesundheitsgefährdende Rückstände von aromatischen Minerölen nachgewiesen. Besonders häufig betroffen waren Reis- und Cornflakesverpackungen aus Altpapier. Neben deutschen Verpackungen wurden auch französische und niederländische geprüft, wobei noch deutlich mehr aromatische Minerölspuren festgestellt wurden.
Als mögliche Quelle für die Übertragung von Mineralölen wird die Druckfarbe in Altpapierkartons vermutet. Folglich fordert Foodwatch die baldige Einführung von Innenbeuteln oder Beschichtungen, die einen Übergang der Farbe in das Produkt künftig vermeiden sollen. Wichtig sei auch, genaue Grenzwerte zu bestimmen.
Aromatische Mineralöle: Achtung krebserregend
Laut Foodwatch herrscht schneller Handlungsbedarf, da der Kontakt mit aromatischen Mineralölen im schlimmsten Fal sogar krebserregend sein kann. „Altpapier an sich ist zwar sehr umweltfreundlich, als Verpackung kann es jedoch ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für den Kunden mit sich bringen“, so Luise Molling von Foodwatch.
Schon im Jahr 2010 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung bekanntgegeben, dass in Verpackungen aus Altpapier Mineralöle mit aromatischen Kohlenwasserstoffen gefunden worden sind, die krebserregende Substanzen enthalten könnten.